Zeit für ein neues Schwangerschaftsupdate – das tut echt gut, festzuhalten, was so alles passiert! An der Stelle auch tausend Dank für die vielen lieben Kommentare zu meinem letzten Update und der Schwangerschaftsdiabetes-Diagnose – sowohl hier auf dem Blog als auch bei Instagram kamen so viele tolle, liebevolle, mutmachende Geschichten! Vielen, vielen Dank! ♥ Ich hab nun auch schon einigen anderen Schwangeren, die ebenfalls Gestationsdiabetes diagnostiziert bekamen und zu Anfang noch ganz geschockt waren, empfohlen, sich das alles mal durchzulesen… das hilft wirklich ganz ungemein!
Der 8. Monat (Woche 29-32)
Die Kugel: Vor- und Nachteile
Inzwischen ist es schon recht deutlich erkennbar, dass ich da ein Baby vor mir hertrage – auch ganz ohne hilfreiche Handhaltung (es hört aber auch einfach nicht auf, dass ich den Bauch anfassen und streicheln möchte). Das bemerken natürlich auch andere und es kommen mehr und mehr Kommentare… bei Freunden und Bekannten freu ich mich darüber natürlich sehr! So ein praller Babybauch als Teller-Abstellfläche ist auch ganz nett. Kleine Nachteile: Bei Umarmungen muss ich inzwischen seitlich ausweichen, um der Person wirklich nahe zu kommen, und ich bin auch schon in den ein oder anderen Ellenbogen und so manche Möbelkante gelaufen… ist eben doch eine kleine Umstellung.
Ungefragte Kommentare, zum Beispiel zu meinem Einkauf im Supermarkt, brauch ich auch nicht wirklich – überhaupt find ich, da ist Zurückhaltung angebracht, gerade von Fremden und wenn man gar nicht sicher ist, ob die Person auch wirklich schwanger ist. Ich weiß noch, wie ich als Teenie mal einen Vortrag von irgendeiner Frau an einer Ampel bekam, wie man denn so unverantwortlich und so jung schwanger sein kann… nur weil ich da halt auch schon einen Bauch hatte und was engeres trug. Das hat mich echt lange beschäftigt und in meiner Kleidungsauswahl eingeschränkt. Immerhin: Noch hat mir niemand ungefragt an den Bauch gefasst!
Unser Geburtsvorbereitungskurs
Endlich fand nun auch unser Geburtsvorbereitungskurs statt! Ganz zufällig war unser Lieblingstermin und -konzept auch bei meiner Hebamme, die wir so noch besser kennenlernen konnten. Für uns war es echt mega hilfreich und interessant! Klar kann man sich die Infos auch anlesen, aber der Austausch mit anderen und die ganzen zusätzlichen, persönlichen Erfahrungen waren es mir auf jeden Fall wert, die Zeit und das Geld zu investieren.
Unser Kurs war auf sechs Abende verteilt und begann immer mit dem „Bewegte Bäuche“-Anteil: Körperarbeit für uns Schwangere und auch ein bisschen Zeit, nur unter uns zu sprechen. Gerade die Beckenboden-Übungen haben mir jetzt schon einiges gebracht. Anschließend kamen dann die Partner dazu und es gab mehr Theorie – vor allem zum Ablauf der Geburt. Davor hatte ich mich bisher vor lauter Angst immer ein bisschen gedrückt und bin nun froh, mich auch mit diesen Infos endlich mal auseinandergesetzt zu haben. Ich hab das Gefühl, für Sven war es auch ziemlich gut, mal mit ein paar werdenden Vätern in Kontakt zu kommen… dazu gibt es ja nicht ganz so viele Angebote. (Es macht mich übrigens ganz traurig, wie oft man doch hört und liest: „Also meinen Partner würd ich ja nie zu einem Geburtsvorbereitungskurs bewegt bekommen“…)
Nestbau und so
So gaaanz gemütlich (wie fast jedes Projekt rund um die Wohnung dauert es irgendwie ein Vielfaches so lang wie man es sich zuerst gedacht hat… woran liegt das eigentlich?) wächst unser Sammelsurium an Dingen für die erste Zeit mit Baby und wir kommen auch mit dem Aussortieren und Aufräumen voran. Im 8. Monat ja auch wirklich höchste Zeit… Ist das also dieser Nestbau-Trieb?
Meine Schwiegermama hat einige Babysachen von Sven rausgesucht, die wir dann mitnehmen durften. Ich steh ja total auf diese niedlichen Wollpullis! Gerade fällt uns echt fast jeden Tag noch was ein, was wir bestimmt mal brauchen, die Wunschliste wächst und wächst und es kommen immer mehr Pakete an – gar nicht mehr so leicht, sich da ein bisschen zu entspannen.
Schwangerschaftsdiabetes – wie läuft’s denn so?
Apropos unentspannt: Hier fiel mir das auch echt mega schwer. Wie schon eingangs geschrieben, haben mir eure Nachrichten und Kommentare echt total geholfen! Dann hatte ich aber wieder häufig Werte, die zu hoch waren, beim Ultraschall war der Bauchumfang des Kleinen auf der 90. Perzentile und ich hab mich gefragt, wozu ich den ganzen Kram mit dem ständigen Messen und Insulin spritzen eigentlich mache, wenns doch vorher gefühlt alles weniger schlimm war. Das war echt richtig frustrierend und ich weiß noch, wie ich in Weimar heulend auf einer Parkbank saß und Sven den halben Tag nur angemault habe, bloß weil jemand uns eine lieb gemeinte SMS geschrieben hat mit einer Nachfrage, wie es mit den Blutzucker-Werten so läuft. Ach, echt nicht schön!
Irgendwie ging es dann weiter… die Insulindosis wurde angepasst, ich musste strengere/niedrigere Werte einhalten und ich hab mir größte Mühe gegeben, mich von möglichen Ausreißern nich so runterziehen zu lassen. Ständig schlechte Laune und Drama ist ja auch nicht so gut. Zum Glück war beim nächsten Ultraschall der Bauchumfang unseres Babys wieder eher durchschnittlich und auch sonst alles in bester Ordnung – da konnten wir endlich wieder ein bisschen durchatmen. Natürlich auch ein bisschen ein komisches Gefühl, wenn dann jede Untersuchung wieder wie so eine Prüfung ist. Außerdem haben wir mittlerweile erfahren, dass ich durch den Diabetes nur in einer Klinik mit angeschlossener Kinderklinik entbinden kann und dass meist zum errechneten Termin die Geburt eingeleitet wird – beeinflusst also schon noch so einiges! Aber wie mein Frauenarzt immer so nett sagt: „Frau Hesse, machen Sie sich nicht so viele Sorgen – nur unentdeckt und unbehandelt ist das gefährlich!“ – also versuch ich eben weiter, den Kopf hoch zu halten und auf ihn zu hören.
Noch ganz kurz zur Einleitung, weil da inzwischen schon so viele Nachrichten kamen: Das ist eine Empfehlung der deutschen Diabetesgesellschaft bei insulinpflichtigem Gestationsdiabetes – wie genau es in meiner Klinik gehandhabt wird, weiß ich aktuell noch gar nicht. Ich bitte euch trotzdem, mir da keine weiteren Horrorgeschichten zuzusenden… ich mach mir wirklich schon so mehr als genug Sorgen und auch ein „Du weißt dann schon, was richtig für dein Baby und dich ist“ baut enormen Druck auf. Tausend Dank! ♥
Wird schon!
8 Kommentare
Toller Frauenarzt! Ganz viel Glück weiterhin.
08. August 2019 um 10:29Dankeschön! <3
09. August 2019 um 08:38Puh, das mit der Einleitung ist ja echt streng. Ist das überallüblich bei Schwangerschaftsdiabetes? Zumindest ein paar Tage könnten sie euch doch Zeit geben, finde ich. Denn wenn der Körper nicht geburtsbereit ist, kann das ganz schnell in der sogenannten Interventionsspirale enden. Was sagt denn deine Hebamme dazu? Hier gibt es auch einen interessanten Artikel dazu:
https://www.hebammenblog.de/geburtseinleitung/
Vielleicht ist die Sorge ja auch umsonst und euer Kleiner kommt früher oder genau pünktlich 🙂
08. August 2019 um 21:16Ich kenne es auch so, dass bei Termin eingeleitet wird, wenn man Schwangerschaftsdiabetes hat. Aber es kann einen ja keiner zwingen, oder? Tatsächlich haben aber alle mit Schwangerschaftsdiabetes, die ich kenne vor Termin entbunden, deswegen weiß ich gar nicht, wie es ist, wenn es so weit ist.
08. August 2019 um 23:52Das ist eine Empfehlung der deutschen Diabetesgesellschaft bei insulinpflichtigem Schwangerschaftsdiabetes, weil manche Risiken danach wohl leider (noch mehr) zunehmen. Wie genau es bei meiner Klinik gehandhabt wird, weiß ich aktuell noch nicht.
Ich hoffe auch noch drauf, dass ich die Entscheidung gar nicht erst treffen muss…
09. August 2019 um 08:51Nicht mehr lange und du hast diese blöde Schwangerschaftsdiabetes hinter dir und deiner kleines Wunder im Arm. Dann weißt du, wofür du das alles durch gemacht hast. Also das weißt du jetzt auch schon, aber wenn es dann wirklich ist, ist es nochmal anders.
08. August 2019 um 23:55Was meinst du denn mit Geld in den Geburtsvorbereitungskurs investiert? Übernimmt das nicht die Krankenkasse?
Danke dir! <3
Ja, meinen Anteil für die Theorie hat meine Krankenkasse übernommen, für den Bewegungs-Teil und für Sven mussten wir selbst zahlen. Manche Kassen übernehmen wohl auch den Anteil für die Väter, war bei uns leider nicht der Fall...
09. August 2019 um 08:53Hallo Katha, mach dich nicht so verrückt mit deinem Schwangerschaftsdiabetes, ich habe seit 29 Jahren Diabetes (bin grade selbst schwanger) und kenne ausschließlich Diabetikerinnen (mit Schwangerschaftsdiabetes oder Typ 1) die gesunde Babys entbunden haben. Meine Diabetologin sagte auch, dass ich mich nicht verrückt machen soll, wenn mal ein Wert höher ist oder auch mal höher bleibt. Manchmal sind es einfach die Hormone. Also weiterhin gutes durchhalten.
23. August 2019 um 15:53