Das Wichtigste zuerst: Unser Baby ist da! Allen geht es gut und wir genießen gerade das Ankommen und die ersten Tage zu viert. ♥
Vorher hab ich noch ein paar Beiträge vorbereitet, die nun nach und nach online kommen. Den Anfang macht dieses letzte Schwangerschafts-Update (Teil 1 | Teil 2}, in dem ich berichte, wie es mir die letzten Monate so ging und noch ein paar eurer Fragen beantworte: Würde ich das mit dem Umzug in der Schwangerschaft weiterempfehlen? Klares Nein. Hab ich wieder Schwangerschaftsdiabetes? Hrmpf. (Hier bitte ein Augenrollen einsetzen…)
Umzug + Renovierung in der Schwangerschaft
Im November waren wir bereits jedes Wochenende in unserer neuen Wohnung in Ludwigsburg, um zu streichen, und Mitte Dezember sind wir dann auch umgezogen. Ich war also bei Renovierung und Umzug bereits im 3. Trimester und hab regelmäßig zu hören bekommen, dass ich bloß nichts schweres heben soll – war dann natürlich nicht so die Top-Umzugshelferin. Glücklicherweise hab ich mich noch ziemlich fit gefühlt und konnte auch noch gut beim streichen mitmachen. Darüber hab ich mich echt sehr gefreut, vor allem bei den bunten Wänden! Insgesamt hat es sich trotzdem – und vermutlich noch mehr als bei einem Umzug/Auszug eh schon – wie ein Wettlauf gegen die Zeit angefühlt und ich bin echt froh, dass wir das jetzt alles hinter uns haben!
Durch den Umzug musste ich dann auch eine neue Hebamme und eine neue Gyn- sowie Diabetes-Praxis finden… gar nicht mal so einfach! Weil ich in Ludwigsburg erst im Januar hinkonnte, war ich dann auch nach der Wohnungsübergabe kurz vor Weihnachten noch ein letztes Mal in Wiesbaden bei meiner Frauenärztin. Anfang Januar fielen dann krankheitsbedingt ein paar Termine aus, so dass ich mich kurzzeitig doch etwas alleingelassen fühlte… und bei der Wahl der Geburtsklinik fehlten mir dann auch die persönlichen Erfahrungsberichte, von denen ich in Wiesbaden inzwischen so einige hatte. Aber das ist Jammern auf hohem Niveau – ich bin schon sehr froh, überhaupt Gesundheitsdienstleister:innen gefunden zu haben, die mich hier begleiten.
Schwangerschaftsdiabetes
Die Frage kam ganz oft: Hast du wieder Schwangerschaftsdiabetes? Ich versteh das Interesse, mir hat gerade in der ersten Schwangerschaft der Austausch mit Leidensgenossinnen und die Erfahrungen von Müttern, die schon Schwangerschaften mit Gestationsdiabetes durchgestanden haben, sehr geholfen. Seitdem bekomme ich regelmäßig Nachrichten von werdenden Mamas, die gerade die Diagnose erhalten haben und nun meine Beiträge dazu gefunden haben. Da red ich dann auch gerne gut zu und verweise auf die vielen Mut machenden Kommentare (und bekomme meistens nicht mal ein kurzes Danke als Rückmeldung… aber das soll jetzt hier nicht das Thema sein).
Natürlich hatte ich keine Lust drauf und hatte die ganze Zeit dann schon Sorge vor dem Test. (Ich weiß, dass der bei einigen in Folgeschwangerschaften schon früher gemacht wird, aber meine bis dahin gemessenen Werte waren alle im Normalbereich). Der blöde Nüchternwert war wieder erhöht und damit stand dann auch schon die Diagnose. Nach der Ernährungsumstellung waren alle Werte nach dem Essen in Ordnung, aber die blöden Nüchternwerte immer noch erhöht und so gab es dann wieder das blöde Insulin. Hab ich schon erwähnt, wie blöd ich das alles finde? Na gut, „scheiße“ war das Wort, das ich dann eher benutzt hab.
SSSD = scheiß Schwangerschaftsdiabetes!
Also wieder scheiß Schwangerschaftsdiabetes, scheiß tausende Extratermine, scheiß Messen, scheiß Spritzen, scheiß Blut abnehmen, scheiß blaue Flecken, scheiß Sorgen machen. Meine Laune könnt ihr euch vorstellen. Auf noch mehr darüber reden, blöde Kommentare zu meinem Essen und schadenfrohe Nachrichten (ja, ich kann das ziemlich gut mit dem Reinsteigern!) hatte ich dann auch keine Lust, daher hab ich das Thema bisher auch nicht weiter im Internet breitgetreten.
Dieses Mal hatte ich also eine relativ lange Phase der Genervtheit, bevor ich dann wieder bei meiner bewährten Einstellung von „Ist jetzt eben so“ und etwas mehr Ruhe gelandet bin. Mit einer relativ kleinen Dosis Langzeitinsulin, das ich abends spritzen musste, waren meine Werte dann so ziemlich direkt im Rahmen (ich glaub ich hatte ab Mitte Dezember keinen einzigen erhöhten Wert mehr) und auch die Werte vom Baby wie gewünscht (weiterhin größer und schwerer als der Durchschnitt, aber der Bauchumfang eben kleiner als der Kopfumfang). Den letzten Monat musste ich auch gar nicht mehr zum Diabetologen und insgesamt bin ich dieses Mal eigentlich echt ganz gut damit klargekommen – auch wenn der Abschnitt oben so gar nicht danach klingt. Aber ja, ich hätte trotzdem sehr sehr gerne drauf verzichtet!
Hilfreiche Ressourcen zu Schwangerschaftsdiabetes
Leitlinie Gestationsdiabetes Mellitus der Deutschen Diabetes-Gesellschaft. Da sind eigentlich alle Infos drin!
Facebook-Gruppe „Gestationsdiabetes Schwangerschaftsdiabetes“.
Hier gibt es total viele Infos und persönliche Erfahrungen. Ich geb euch aber mal die Warnung mit: Es ist leider kein bodypositiver Safe Space und es gibt auch ein paar Kommentierende, die meiner Meinung nach unnötig schroff im Ton sind. Also bitte gut überlegen, ob ihr das in dieser eh schon verletzlichen Situation aushalten könnt.
Einige geeignete Rezeptideen (vegetarisch) + Teil 2. Da hab ich mich bei der Essensplanung immer mal inspirieren lassen.
Kolostrum ausstreichen + sammeln. Damals bei Oskar wusste ich dazu noch gar nichts, aber jetzt hab ich ein bisschen was gesammelt.
Buch: Schwangerschaftsdiabetes im Griff*. Find es ganz wohltuend beruhigend geschrieben. Von den Rezepten hatte ich mir allerdings etwas mehr erhofft…
Wie stellst du dir deine zweite Geburt vor?
Ich hatte so einige Wünsche und Hoffnungen… dass die Geburt von selbst losgeht, vielleicht eine ambulante Geburt, eventuell auch in einem Geburtshaus. Weiß aber schon, dass einiges davon nicht drin ist – danke Schwangerschaftsdiabetes! (Bei Schwangerschaftsdiabetes + Insulin sollte laut den Empfehlungen der errechnete Termin nicht überschritten werden und die Geburt in einem Perinatalzentrum mit mindestens Level 2 geplant werden.)
Ansonsten hoffe ich noch sehr, dass ich wieder ohne Kaiserschnitt entbinden kann und vor allem natürlich, dass es dem Kleinen und mir danach gut geht.
Toll wäre natürlich auch noch, wenn Sven möglichst lange dabei sein könnte… aktuell hab ich wirklich viel Angst davor, dass ich da ganz lange alleine durchmuss.
Was willst du bei deinem zweiten Wochenbett anders / nochmal machen?
Ich hab unser Wochenbett mit Oskar in sehr guter Erinnerung! Ich will also gerne viel genauso machen… wenig Stress + nur Menschen um uns, die uns wirklich gut tun (und gerne Essen mitbringen, ha!).
Machst du irgendwas zur Geburtsvorbereitung?
Ja – ich hab wieder mit Dammmassagen und Heublumendampfbädern angefangen. Hat mich beim letzten Mal immer entspannt!
Habt ihr denn Tipps für eine entspannte Zeit im Wochenbett?
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1 Kommentar
Beim ersten Kind hat man im Nachinein überlegt, ob sich bei mir doch noch eine Diabetes eingestellt hatte, da das Kind riiiiiiesig war und es für uns dann doch eine recht knappe Nummer war.
Gut, dass es überstanden ist und es allen gut geht. Ich hatte auch in beiden Schwangerschaften einen Umzug. Bei Kind 1 von der ersten kleinen gemeinsamen Wohnung in eine größere, wo wir dann zwei Monate für Entbindung eingezogen waren und beim 2. Kind dann von Wohnung in Haus. Auch über Weihnachten und mittendrin war die Geburt. *lach*. Kann man mal machen, muss aber nicht sein.
28. Februar 2022 um 09:09